دار بيبليون
Notizen zum Vortrag von Lwiis Saliba und seinem Gedicht Nietzsches Schrei Und Buddhas Erwachen Vom Autor aus dem Arabischen übersetzt.
Zoom-Sitzung am Mittwoch, den 18. Mai 2022.
Zwei Tage nach den Feierlichkeiten zu VaisAkh: Buddhas Nirwana
Lwiis Saliba:
Große Vaisakh-Feier, bei der die Geburt, das Nirvana und der Tod Buddhas gefeiert werden.
Vor zwei Tagen konnten wir wegen einer schlechten Verbindung keine Fragen an Dr. Jacques Vigne stellen, dies wird am nächsten Mittwoch nachgeholt. Was meinen Beitrag betrifft, so wird es jetzt sein.
Jetsunma hat mir geschrieben. Sie war sehr glücklich über die Vaisakh-Feier mit uns, die immer innerlich und in der Gemeinschaft gefeiert werden sollte. Sie schrieb mir übrigens, dass dieses Fest im Weißen Haus in Anwesenheit von Joe Biden gefeiert wurde.
Mein Beitrag wird sich mit dem Thema “Der Preis des Erwachens des Buddha” befassen, ausgehend von einem Gedicht, das ich verfasst habe und für das Geneviève Koevoets (Mahâjyoti) meine französische Übersetzung in Versifikation gesetzt hat. Ich werde es auf Arabisch und sie auf Französisch vortragen. Es zeichnet auf persönliche Weise den Lebensweg Buddhas nach.
Das Erwachen Buddhas
“Nietzsches Schrei” ‘Gott ist tot, Gott sei Dank, Gott sei Dank!’ Das ist paradox wie ein Koan, ein Shatah in Sufi-Begriffen.
I – Nietzsches Schrei :
Gott ist tot
Gottes Barmherzigkeit sei mit ihm.
Gott ist tot Gott sei Dank sagen wir: Gott sei Dank!
Vor langer Zeit haben wir ihn erfunden,
Dann hat er uns erschaffen, wir haben ihn angebetet.
So haben wir ihn nach unserem Bilde gedacht.
Erschreckend furchterregend, dann fürchteten wir ihn.
Er brannte mit Feuer! Streng war seine Strafe.
Nach unserem Bild haben wir diesen Gott geschaffen, er ist gewalttätig und rachsüchtig.
Nietzsche ist mehr als Atheist, er ist Antitheist, Sartre ist es auch, in “Die Fliegen” zum Beispiel: Er stellt Jupiter dar, der zu Orest sagt: “Ich habe dich erschaffen”, Orest antwortet: “Ich weigere mich, dir zu dienen”.
Im Orient wird Gott in die kleinen Details unseres Lebens einbezogen, er kontrolliert unser menschliches Schicksal in den kleinsten Details. Vgl. das muslimische “Inshallah”, das in die französische Sprache übernommen wurde.
Dieser Gott ist weit weg, er wohnt im Allerhöchsten. Wir beten in ihm unser Ego an, wir haben ihn zu einem Zerstörer gemacht, der uns in Wirklichkeit das Erlaubte mit dem Unerlaubten verwechseln lässt, den Geist gefangen hält, Frauen und Kinder unterdrückt. Wir haben ihn uns als hasserfüllt vorgestellt, weil er viele Menschen in der Hölle schmoren lässt. Die Religionen stellen eigentlich nur ungedeckte Schecks aus: “Tue dies oder jenes, und im nächsten Leben wirst du deine Belohnung erhalten!”. Natürlich ist das alles nicht überprüfbar.
Er ist weit weg und wohnt nun im Allerhöchsten.
Wir haben bis zu ihm unser Ego angebetet.
Gebäude haben wir für ihn errichtet.
Wir haben ihn zum Schöpfer der Seele gemacht,
Zerstörer des Geistes (Ruh) und seiner Flamme.
Wir haben in seinem Namen widersprüchlich gemacht.
Legale und unerlaubte Dinge zu entwerfen.
Wo unser Interesse sich mit Macht vermischte.
Die Frau versklavt und den Menschen getötet.
Die Kinder erwürgten und das Unmenschliche aßen.
Den Geist gefangen nahmen und unsere Seele fesselten.
Aufstände niederschlagen, ohne Schuldzuweisungen zu erhalten.
Machismo gibt es in allen Religionen, auch im Buddhismus. In der Regel wird diese Versklavung dem göttlichen Willen zugeschrieben. Hier zeigt sich am besten die Revolution des Buddhismus, der eine beträchtliche begriffliche Einsparung vornimmt, nämlich die des Eingreifens einer äußeren Macht, die als göttlich angesehen wird.
“Gott ist tot, kommt aus euren Höhlen, sprengt eure Ketten, die Sklaverei wird nicht mehr zurückkehren,
Die Angst ist gemindert…. “
Gott ist tot …
Kommt aus euren Höhlen, sprengt eure Ketten.
Die Sklaverei wird nie mehr in Trauer sein …
Er wird aus genau diesem Grund nicht mehr zurückkehren.
Gott ist tot …
Lasst uns seine Beerdigung durchführen.
Befreien wir unseren Geist
Die Panik entgleist
Die Angst wird gemindert
Alliteration im Arabischen, zwischen Schrei und Erwachen. Nietzsches ‘Schrei’ zum Beispiel ist auch ein Weckruf und ein Erwachen.
Dieser erschreckende Aspekt, dass Gott den Menschen versklavt, der nach dem Vorbild eines Diktators geschaffen wurde, wird durch den Antitheismus widerlegt.
” Gott ist tot!” Aber wo sind sie geblieben, seine “exklusiven Agenten”, die mit dem Glauben an ihn handeln, der Klerus, der davon profitiert und Güter anhäuft. Im Arabischen gibt es ein Sprichwort, das die beiden ältesten Geschäfte der Welt zusammenzählt: die Religion und die Prostitution…
Gott ist tot …
Aber wo sind denn seine “Exklusivagenten” geblieben?
Die dann schreien und weinen ihre missbräuchliche Macht.
Und die sich um … die angehäuften Güter betrogen sehen?
In seinem Namen haben sie uns immer beherrscht,
Freiheiten unterdrückt, Skandale verübt.
Ein geschärfter Handel, zu spät zum Bedauern!
Um aus dieser Situation herauszukommen, bedarf es einer Art antitheistischer Revolution; nicht nur des Klerus, sondern des Konzepts von Gott und seinen obligatorischen Vermittlern.
“Um seinen Leichnam herum sind die Menschen versammelt, aber die Nachricht von seinem Tod wird verheimlicht. Dabei ist die Zeit der Schande vorbei”.
Um seinen Leichnam sind heute die Menschen versammelt.
Die Nachricht von seinem Tod ist nunmehr verborgen.
Und dieses Geheimnis zu verbergen, ist der Beweis, dass sie lügen.
Ihre Sonne geht langsam unter.
Sich an jeden ihrer Strahlen zu klammern, reizt sie…
Die Zeit der Schande ist für sie vorbei,
Früher oder später gehen sie fort, ohne einen Blick zurück.
Nein, die Sache ist mir nicht so fremd es muss gesagt werden:
Dass du sterblich bist. Sie auch, und das ist noch schlimmer!
Wie kann man aus diesem System aussteigen? Jede Religion vernichtet den vorherigen Klerus, setzt aber einen neuen ein, der die gleiche Ausbeutung der Gesellschaft betreibt. In der Tat muss man zerstören: Nietzsche ist wie Shiva, er ist zerstörerisch und befreiend.
Man kann sich nur “aus dem Staub machen”, indem man diese Vorstellung von Gott und der Hölle sowie vom Paradies zerstört. Aber was sagt der Buddha dazu? Damit befassen wir uns im zweiten Teil des Gedichts.
“Ist Gott tot? O Seele, frage nicht nach dem Wesen des Sterbens, wozu laufen?”
II – Buddhas Erwachen.
Ist Gott tot?!
O Seele, frage nicht nach dem Wesen des ‘Sterbens’?
O Seele, im Unsichtbaren höre auf zu rennen.
Mit Anstrengung und Geduld muss der Aufstieg kommen.
Verwirklichung: Weg von Selbst zu Selbst.
Was ist der Unterschied: Er besteht auf Schweigen, er hat sich geweigert, sich zu äußern. Thich Nhât Hanh zitiert Quellentexte des Buddhismus, die erklären, wie Buddha sich weigerte, die großen metaphysischen Fragen zu beantworten. “Ich beantworte nur Fragen, die sich direkt auf die Praxis beziehen und dabei helfen, Körper und Geist zu reinigen, um die Befreiung vom Leiden zu erreichen.” Er trennt sich von den Religionen und Philosophien, die jede für sich gewissermaßen ihren eigenen Aufbau machen. Der Buddha sagt: “Wenn Sie von einem Pfeil verwundet werden und ein Arzt sich nähert, fragen Sie nicht nach allen Einzelheiten über den Arzt, bevor Sie operiert werden, denn Sie könnten sterben, weil Sie versuchen, Antworten auf metaphysische Fragen zu erraten. Das ist in Wirklichkeit Dummheit. Viele Menschen verbringen ihre Zeit damit, über diese Fragen zu diskutieren und zu streiten, anstatt sich von ihrem Leiden zu befreien. Darin liegt der Sinn des Schweigens des Buddha. Es führt uns zu unserer Verantwortung zurück, nach dem Wesentlichen zu suchen.
” Verwirklichung, der Weg von Selbst zu Selbst. Was spielt es für eine Rolle, ob ich aus dem Nichts zu dem gekommen bin, was ich bin? Keine Verschwendung von Energie. Es wird der Tag kommen, an dem der Mensch seine Natur verwirklicht”.
Es spielt keine Rolle, ob man aus dem Nichts zu dir gekommen ist.
Die Erschöpfung, über diese Fragen nachzudenken, wird sein.
Gefolgt von schwerem Bedauern, um die Freude wiederzufinden.
Du musst das Ziel anvisieren und den Weg zurückgewinnen.
Und dann wird der Tag kommen, an dem du erwachst,
Deine Seele befreit dann … Du wirst wiederfinden!
Das Wesentliche an Buddhas Botschaft ist, über das Dogma hinauszugehen, er wollte nicht, dass seine eigene Botschaft als Dogma verstanden wird.
Ein Mönch kam und fragte ihn “: “Gibt es ein Selbst, oder nicht?” Der Buddha blieb sitzen und sagte nichts. Daraufhin ging der Mönch Vachagota wieder weg. Ananda fragte ihn nach dem Grund. Er antwortete: ‘Die Lehre von der Leerheit des Selbst soll unsere Meditation leiten, aber sie darf nicht zu einer Doktrin werden…Menschen, die sie als solche betrachten, würden in ihr gefangen werden. Dharma sollte wie ein Floß genommen werden, um den Fluss zu überqueren, oder wie ein Finger, der auf den Mond zeigt. Man löst sich von ihm, wenn er seinen Zweck erfüllt hat!” Was nützt es, wenn man nicht praktiziert? “Wenn ich dem Mönch Vachagota gesagt hätte, dass es ein Selbst gibt, hätte ich mich selbst widersprochen, wenn ich ihm gesagt hätte, dass es kein Selbst gibt, hätte er sich wahrscheinlich daran festgehalten wie an einem Dogma und hätte keinen Nutzen daraus gezogen”.
Seit Urzeiten bringen sich die Menschen gegenseitig um, indem sie sagen: “Meine Lehre ist die richtige, die anderen sind die falschen”, und danach vergisst man zu praktizieren. Man ist wie die vom Pfeil verletzte Person, die Fragen stellt, anstatt sich selbst zu heilen. Das tut der Mensch durch seine Dummheit, indem er ‘diskutiert’, anstatt “aus diesem Wirtshaus herauszukommen”.